Ausgelöffelt
Schwaben wissen natürlich: Maultaschen sind nicht gleich Maultaschen. Und unsere Stuttgarter Maultäschle sind sowieso eine eigene Marke. Das musste auch Barbara S. erfahren, die uns in einem zuckersüßen Brief von einem misslungenen Mittagessen mit Gute-Laune-Nachgeschmack berichtete.
Maultaschen wirft Barbara für gewöhnlich in kochende Brühe. Just so hat sie es auch vor dem sonntäglichen Schmaus bei Tischgenossin M. gehandhabt – das Wasser, so versichert sie, sei ihnen bei Gesprächen über die Stuttgarter Maultäschle schon unter der Woche im Munde zusammengelaufen. Allein: nach einigen Minuten auf dem Herd war die Schwabendelikatesse wie von Geisterhand verschwunden.
Noch größer war das Erstaunen der hungrigen Damen, als sie die verfärbte Suppe auslöffelten und einen leicht nussigen Geschmack vernahmen. Ein Blick auf die Verpackung der übriggebliebenen Maultäschle aus dem Kühlschrank, genauer: auf die Zutaten, brachte Erleuchtung. „Unsere langen Gesichter wären für ein Bild gut gewesen“, schreibt Barbara.
Besagtes Foto existiert leider nicht. Wir hätten es gerne gesehen. Ein Fazit hat Barbara S. aber mitgeschickt: „Die Moral von der Geschicht: Stuttgarter Maultäschle vergisst man nicht.“
