DIE HOCHLAND UNTERNEHMENSGESCHICHTE

Hinter jedem Erfolgt steht eine Geschichte. So auch bei Hochland Kaffee Hunzelmann. Diese bewegte Geschichte handelt von nicht immer leichten Zeiten, Liebe, schwarzem Gold, Mut, Mulis, Stuttgart, Menschen, Maultäschchen, liebevoller Handarbeit, Kaffeekannen, Straßenbahnen, Zusammenhalt, Costa Rica, Direct Trade, Düften, Café Bars und purer Leidenschaft. Aber alles der Reihe nach:


1920 - WIE ALLES BEGANN...

Gustav Hunzelmanns große Liebe ist edelster Rohkaffee aus fernen Ländern - bis der Braunschweiger Kaffeehändler seiner Antonie aus Hamburg begegnet: Die beiden sind augenblicklich über beide Ohren verliebt, nach drei Tagen verlobt und bald darauf glücklich verheiratet. 

Ihre beiden Söhne nennen sie Rolf und Jürgen.


1930 - DIE GRÜNDUNG

In diesem Jahr verliebt sich Gustav Hunzelmann erneut. Diesmal in die sanfte Hügellandschaft in Stuttgart. Er kehrt dem Rohkaffeehandel und der Stadt Braunschweig den Rücken zu - und zieht mit Antonie und den Kindern ins "Ländle".  Am 24. September erfüllt sich Gustavs Traum von einer eigenen Kaffeerösterei in der Königstraße 45. Nur kurz fremdeln die Stuttgarter mit dem "Fischkopf", dann erliegen sie dem köstlichen Duft von frisch gemahlenem Kaffee, welcher von Antonie mit aufmerksamer Herzlichkeit verkauft wird. Der Kaffee wird in Papiertüten gefüllt, mit einer speziellen Falttechnik verschlossen und schließlich kunstvoll mit einem braunen Faden verschnürt. Die Schlaufe stülpt sich der Kunde über den kleinen Finger und transportiert so sein duftendes Päckchen nach Hause.

Das Muli wird zum Markenzeichen von Hochland Kaffee.


1932 bis 1933 - HÖHEN UND TIEFEN

1932 erhalten Antonie und Gustav die Staatsangehörigkeit in Württemberg. Doch nach nur einem Jahr holt die Familie ein schwerer Schicksalsschlag ein. Antonie wird unerwartet zur Witwe. Beherzt nimmt sie die Kaffeerösterei in ihre Hände, eröffnet die erste Hochland Kaffee Filiale in Bad Cannstatt und sichert damit sowohl der kleinen Kaffeerösterei als auch sich selbst und den beiden geliebten Söhnen das Überleben.


1940 bis 1947 - DIE ZWEITE GENERATION

Acht Jahre nach dem Tod seines Vaters steigt auch Rolf in das elterliche Unternehmen ein. Er ist der geborene Rohkaffee-Einkäufer mit einer sicheren Nase und Gaumen für höchste Qualität. Und auch an Mut mangelt es ihm nicht: In der Straßenbahn transportiert Rolf die schweren Kaffeesäcke durch das kriegsgebeutelte Stuttgart.

Im Jahr 1947 packt schließlich auch Jürgen im Familienunternehmen mit an. Die Führungsqualitäten der unterschiedlichen Brüder ergänzen sich perfekt. Sie vereinen die Liebe ihres Vaters Gustav zu Kaffee und Menschen und die mutige Leidenschaft ihrer Mutter Antonie. 

Die nachfolgenden Jahre sind durch das Wirtschaftswunder in Europa geprägt und ermöglichen Hochland ein rasantes Wachstum. Marktexpansionen, Ausweitung der Produktion und neue Immobilien geben Hochland Aufschwung nach den Kriegsjahren.


1964 - DER BEGINN VON DIRECT TRADE

Nach vier Jahren weltweiter Suche findet Jürgen Hunzelmann im Hochland von Costa Rica die allerbeste Kaffeekirschen-Qualität.
Zu den Kaffeebauern baut er stabile und partnerschaftliche Handelsbeziehungen auf, welche zu großen Teilen noch heute bestehen. Dies ist der Start des sogenannten "Direct Trade", ein Businessmodel, welches auf langfristigen Verträgen mit stabiler und fairer Bezahlung sowie Vertrauen und Gleichberechtigung basiert. Noch vor Unternehmen wie GEPA oder Fairtrade legt Hochland Kaffee Hunzelmann damals vor nun 60 Jahren den Grundstein für fairen Handel auf Augenhöhe. Auf diese Vorreiterstellung ist Hochland Kaffee heute noch so stolz wie damals!


1968 - NEUBAU IN STUTTGART-DEGERLOCH

Degerloch ist der höchste aller Stuttgarter Stadtteile und für Besucher, die von der Südautobahn kommen, das Tor zur Innenstadt. Direkt zwischen der B 27 und dem Geschäftszentrum liegt das seit den 80-er Jahren aufgesiedelte, kleinstrukturierte Gewerbegebiet Tränke mit vielfältiger Nutzungsmischung. Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen , insbesondere aus dem Gesundheits‐ und Medizinbereich, sowie Handelsfirmen haben sich hier angesiedelt. Die Stuttgarter Kaffee‐Manufaktur Hochland war 1968 übrigens eines der ersten Unternehmen, das sich in dem Gebiet niedergelassen hat – und es bis heute als Standort nutzt.*

*Quelle: https://www.stuttgart.de/wirtschaft/standort/gewerbegebiete.php


1980 bis 1997 - GENERATIONENWECHSEL

1980 zieht sich Antonie - 50 Jahre nach Unternehmensgründung - offiziell aus dem Geschäftsleben zurück. Inoffiziell betreut sie noch lange die Teeabteilung, prüft allabendlich den Kassenstand und flickt die Risse der alten Kaffeesäcke, mit denen auf diese Weise damals, täglich frisch, der Röstkaffee in die Filialen transportiert wird.

Vier Jahre später, im Jahr 1984, tritt Rolfs Tochter Martina in das Unternehmen ein. Dem Sprössling der Stuttgarter Kaffeedynastie in dritter Generation liegt Kaffee quasi in den Genen. Ebenso wie die Unternehmensführung, wie sich schnell erweist. Gemeinsam bauen Antonie, Rolf, Jürgen und Martina Hochland Kaffee zur führenden Kaffeemanufaktur in Deutschland auf. 1997 verabschiedet sich Jürgen Hunzelmann in den Ruhestand.


2006 bis 2012 - STÜCK FÜR STÜCK WEITER ZUM ERFOLG

2006 erobern süße Hochland-Maultäschchen die Herzen der Stuttgarter im Sturm. Nur ein Jahr später eröffnet die zweite Holanka Bar im Buchhaus Wittwer , mit Blick auf den Kleinen Schlossplatz und das Kunstmuseum. In der Hochland Rösterei nimmt die erste Verpackungsmaschine mit Aromaventil ihre innovative Arbeit auf. 

2008 erhält Martina Hunzelmann die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg für die herausragenden Leistungen ihres Unternehmens. Und nicht nur deswegen weiß Rolf Hunzelmann den wertvollen Schatz seines unermesslichen Kaffeewissens bei ihr sicher verwahrt. Denn nach beinahe 70 Berufsjahren übergibt er die Kaffeemanufaktur in die Hände seiner Tochter. 


2013 bis 2022

2013 beruft Martina den Röstmeister Josué Ruiz zu sich in die Geschäftsführung. Die beiden verbindet die Liebe zum Kaffee, Sorgfalt, ein hohes Qualitätsversprechen und jahrzehntelange Manufakturtradition. Seit 2013 führt das Duo nun schon die Kaffeerösterei, mit heute etwa 75 Mitarbeitern, zwei Filialen und Holanka Bars in Stuttgart, am Flughafen sowie einem erfolgreichen Onlineshop.

2016 feiert Hochland Kaffee 50 Jahre Zusammenarbeit mit Costa Rica und damit 50 Jahre Direct Trade.

2019 darf sich Hochland Kaffee nach einem erfolgreichen Audit über das IFS Food Zertifikat für unsere Kaffees und Tees freuen. Das Zertifikat bestätigt die Erfüllung aller Anforderungen des IFS Food. Damit garantiert Hochland Kaffee zu jedem Zeitpunkt höchsten Kaffeegenuss, Produktsicherheit, lückenlose Rückverfolgbarkeit und einzigartige Qualität. 


2023 DIE NÄCHSTE GENERATION

Gemeinsam als Familienunternehmen in der vierten Generation. Am 11. September 2023 ist es soweit. Das Unternehmen wird an Geschäftsführer Josué Ruiz und seine beiden Söhne Joshua und Jonathan Ruiz Sportmann übergeben.

Josué Ruiz arbeitet bereits seit 2004 im Unternehmen und ist seit 2013 als Geschäftsführer an Martina Hunzelmanns Seite.
Seit 2018 ist Joshua dem Unternehmen als Lieferant für koffeinfreien Kaffee verbunden sowie als Kaffeeexperte bei seiner Tätigkeit als Q-Grader. Jonathan ist seit 2022 Teil der Hochland Familie und als Projektleiter im Bereich Finanzen und Unternehmensentwicklung tätig.

Familie Ruiz bildet zusammen mit allen „Hochländer:innen“ ein herausragendes Team, das die Traditionen des Hauses bewahrt und gleichzeitig Hochland Kaffee „mit Spirit“ in eine interessante und sichere Zukunft führt. Gemeinsam versprechen wir Ihnen, dass wir weiterhin Ihr verlässlicher Partner sind. Mit den allerbesten Kaffeespezialitäten und dem gewohnt hochwertigen Service.